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Wem gehört der Fußball? - Eine Analyse.

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Exposition: Monokultur Bundesliga!

Clubs?
Investoren?
Fans?


Analyse von Thorsten Poppe
Freier Journalist.
Präsidium Verband Deutscher Sportjournalisten.
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"2014 hat die DFL-Führung gesagt: Wenn der FC Bayern zehnmal nacheinander Deutscher Meister wird – unsere Glückwünsche nach Ibiza – müssen wir das System grundlegend verändern.“

Markus Rejek, Geschäftsführer Arminia Bielefeld am 03.05.2022 in der Neuen Westfälischen.
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TV-Geldverteilung.

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--> Dabei geht es um etwas mehr als 1 Mrd. Euro, die jährlich seit dieser Saison verteilt werden.

--> Der Tabellenerste bekommt dabei jedes Jahr rund 4x mal mehr wie der Tabellenletzte.

--> Rechnet man noch die Einnahmen aus der Champions-League dazu, bekommt der Tabellenführer 8x mal soviel wie der 18te!


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Langeweile im Bundesliga-Meisterrennen - deshalb hatten im Vorfeld der Entscheidung über die Verteilung der TV-Gelder einige Clubs gefordert, diese wie in den 90ziger Jahren gleichmäßiger zu verteilen.

Damals hatte es 5 (!) verschiedene Meister gegeben.

Doch den Machtkampf gewannen am Ende der FC Bayern München & Co.

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Monokultur Bundesliga (2020).

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Kapitel 2 - Clubs?

Die Entscheidung über die TV-Geldverteilung konnten sie jedenfalls völlig alleine treffen.

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Ohne Mitsprache?

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TV-Rechtevergabe ist von der Deutschen Fußball-Liga DFL von vorne rein außen vor gelassen worden.

--- TASKFORCE ZUKUNFT PROFI-FUSSBALL ---

37 Teilnehmer haben in 3 Gruppen insgesamt 12 Stunden relevante Fragen des Profi-Fußballs diskutiert. Darunter auch Fanvertreter.

So ist es unter anderem um die gesellschaftliche Verankerung, um wirtschaftliche Stabilität, und um die Wettbewerbsbalance des Profifußballs hierzulande gegangen.

Außen vor eben:

Die TV-Geldverteilung, die von der DFL alleine beschlossen worden ist - und das in der Zeitspanne, während die Sitzungen der Taskforce stattgefunden haben.
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Die Deutsche Fußball-Liga DFL hatte die Diplompsychologin Prof. Heidi Möller (Universität Kassel) für die Taskforce Zukunft Profi-Fußball als Beraterin gegen Honorar engagiert. Sie entgegnet diesbezüglich:

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Ab kommender Saison wird in der Lizenzierungsordnung der DFL ein Austausch zwischen Anhängern und den Vereinen verbindlich festgelegt. Darin sollen alle Themen berücksichtigt werden, die die Fans betreffen.

Laut Jonas Gabler von der Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit konnte die DFL und ihre 36 Mitgliedsclubs gar nicht anders reagieren:

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1. Die Fans dürfen zwar immer mehr mitreden, müssen aber nicht bei allen relevanten Punkten von den Clubs gehört werden.

2. Themen wie die TV-Geldverteilung werden von vorne rein für die Fans ausgespart, hier entscheiden die Clubs weiter allein.

3. Bei manchen Punkten kommt der Fußball den Fans entgegen (weil er nicht anders kann), wie Abschaffung der Montagsspiele oder der Aufwertung des so genannten Club-Fan-Dialogs (mehr dazu unter ff. LINK).
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Kapitel 3 - Investoren?

9 Clubs - die Hälfte der Bundesliga - haben schon Anteile abgegeben oder befinden sich vollständig im Besitz von Unternehmen oder Mäzenen.

Alles regelkonform zur 50+1-Regel.
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Zu nennen hier die 3 Werksvereine mit Bayer 04 Leverkusen (Bayer), VfL Wolfsburg (VW), und TSG Hoffenheim (SAP-Gründer Dietmar Hopp), die entweder zu/oder fast zu 100% den o.g. Unternehmen/Mäzen gehören.

Dazu Rasenballsport Leipzig mit einem regelkonformen "Konstrukt", wo die 21 stimmberechtigten Vereinsmitglieder aber alle dem Investor "Red Bull" nahe stehen. Und es fast unmöglich ist, stimmberechtigtes Vereinsmitglied zu werden (Mehr Infos bitte klicken).

Der FC Augsburg gehört zu 99 % einer Investorengemeinschaft um Präsident Klaus Hofmann.

Hertha BSC hat 2/3 seiner Kapitalanteile an Investor Lars Windhorst und Tennor veräußert.

BVB als börsennotierte AG hat mehrere Groß-Investoren, u.a. Evonik als größter Anteilseigner mit 14,78 %. 1&1 mit ca. 10 %, Signal Iduna hält 5,43 % der BVB-Aktien, Ausrüster Puma 5 %. Der Großteil der Aktien (59,93 Prozent) befindet sich in Streubesitz, stehen dem Börsenhandel also frei zur Verfügung.

VfB Stuttgart mit 2 Investoren: Daimler mit 11,75 % und seit kurzem Jako mit 1,16 % (4 Mio. Euro) beteiligt.

FC Bayern München drei Investoren mit jeweils 8,33 Prozent beteiligt: Adidas, Allianz und Audi.
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Ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) Lizenznehmer, muss der Mutterverein (oder eine von ihm zu 100% beherrschte Tochter) die Stellung des Komplementärs in der KGaA haben, kann aber nach Maßgabe der DFL-Satzung die Kommanditanteile auch mehrheitlich an Dritte veräußern.“
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50+1: Abschaffen oder nachbessern? (2020).

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- Investoren können auch jetzt schon Kapitalanteile von bis zu 100 % an den Bundesligaclubs erwerben.

- Durch Vermischung von Positionen können Investoren Ämter in den Clubs übernehmen, und so schon heute "durchregieren". Siehe Beispiele FC Augsburg oder bis 2019 Hannover 96.

- Investoren schon heute mit 50+1 klar im Vorteil gegenüber Clubs. Das wäre nur regulierbar durch die Beschränkung des wirtschaftlich bedingten Einflusses.

- Die Debatte um Abschaffung oder Erhalt der 50+1 Regel (Mehr Infos bitte klicken) scheint nicht erst seit Corona am Kern vorbeizugehen. Gefragt ist eher ein nationales Financial Fair Play, um die o.g. Auswüchse zu beschränken.
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Kapitel 4 - Fans?

Die Fans organisieren sich immer besser - gerade über Vereinsfarben hinweg.

Die Anhänger sitzen auch immer öfter mit am Tisch, aber - wie wir gelernt haben - nicht bei allen relevanten Entscheidungen.

Zudem werden sie stark dafür kritisiert, wenn sie Einfluss und ihre demokratischen Rechte als Vereinsmitglieder in Anspruch nehmen wollen. (Für mehr Infos bitte klicken).
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Obwohl die Mitgliederinitiative „100% FC – Dein Verein“ alle nötigen Unterschriften für einen Antrag für die Mitglieder-Versammlung 2017 aufgebracht hatte, ist sie dafür vom damaligen Vorstand nicht nur harsch kritisiert worden.

Sondern in der Öffentlichkeit auch vorverurteilt und auf der Veranstaltung regelrecht vorgeführt worden.

Nur weil sie von ihrem satzungsmäßigem Recht Gebrauch gemacht hat, einen Antrag auf der MV einzubringen (dass alle Kapitalanteile zu 100 % beim #effzeh verbleiben).
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Schon im Vorfeld der Jahreshauptversammlung des FC Bayern sorgt der Katar-Antrag von FCB-Mitglied und Fan Michael Ott für mächtig Wirbel. Auf der JHV eskaliert das Thema dann.

Das FCB-Mitglied wollte einen Spontanantrag einbringen, um über den bis 2023 laufenden Sponsorenvertrag mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen. Das ließ das Präsidium nicht zu und verwies auf eine entsprechende Entscheidung des Landgerichts München I vom selben Tag.
Stattdessen beendete Präsident Herbert Hainer unter Buhrufen und Pfiffen die Veranstaltung, bevor alle eingereichten Redebeiträge gehört wurden.

Am Ende ist daraus ein riesiger Imageschaden für den Rekordmeister entstanden, weil er eben ein Mitglied zensiert hat.
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2019 haben sich die Mitglieder des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. ihren Verein wieder von Investor Martin Kind zurück geholt.

Vorher konnte Martin Kind als Präsident und gleichzeitiger Investor sozusagen "durchregieren".

Doch der Weg dorthin war lang und hat letztendlich die Zustimmung der Mitgliederversammlung für einen neuen Aufsichtsrat benötigt (der dann den neuen Vorstand - ohne Martin Kind - bestimmt hat, und ihm als Geschäftsführer der ausgegliederten Profi-Abteilung gegenüber weisungsbefugt ist).
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Fans können etwas bewirken, wenn sie als Mitglieder des Vereins agieren.

Die jährliche Mitgliederversammlung ist und bleibt das höchste Gut des vereinsgeprägten Profi-Fußballs in Deutschland.

Darüber hinaus - aber auch bei den Mitgliederversammlungen selber - ist es für die Anhänger schwer, sich überhaupt Gehör zu verschaffen.

Immerhin: Das Bundeskartellamt hat die 50+1-Regel in einer ersten vorläufigen Einschätzung grundsätzlich als wettbewerbskonform bezeichnet (die Ausnahmeregelungen für die 3 Werksvereine allerdings nicht). Für die Anhänger also eine Chance darüber ihre Mitgliederrechte wahrzunehmen, und den Einfluss von Investoren im Verein mit Hilfe der Regel zu beschränken (mehr Infos bitte klicken).
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Diskussion.

Es dankt


Thorsten Poppe
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